Krippen in Köln

Köln hat eine einzigartige und vielseitige Krippenlandschaft zu bieten. Einige der Krippen wurden bereits vor Beginn des zweiten Weltkrieges geschaffen, wie zum Beispiel die von der Krippenkünstlerin Lita Mertens, die meisten Krippen wurden jedoch erst nach Ende des Zweiten Weltkrieg von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern gestaltet.

Bei manchen Krippen ist die Darstellung  eher konventionell gehalten,  andere sind modern gestaltet, und bei einigen Krippen ist das Geschehen nach Köln verlegt, wie zum Beispiel in der Domkrippe oder der Krippe am Eigelsteintor.


Krippe in der Kirche Sankt Gereon

In der nördlichen Nische der Vorhalle der romanischen Kirche St. Gereon ist eine eindrucksvolle Krippe zu sehen. Bereits in den 1930er Jahren schnitzte der Künstler Lambert Schmitthausen die Heilige Familie und die Hirten. Die Figuren der Weisen aus dem Morgenland wurden erst in den 1950er Jahren dazugekauft. Bei der Erneuerung der Gewänder 1976 diente ein spanisches Gemälde als Vorbild: Maria trägt eine für unsere Region ungewöhnliche Schleierhaube und Josef einen Schlapphut. Auch das Jesuskind ist, wie es in südlichen Ländern teils heute noch üblich ist, sehr aufwendig gewickelt. Die stilisierte Ruine, in der die Krippe von St. Gereon steht, könnte auch  mit den herumliegenden Steinen an die Zerstörung der Kirche im Zweiten Weltkrieg erinnern.

Kölner Stadtkrippe am Dom

Die Kölner Stadtkrippe wurde im Jahr 1997 von den Krippenfreunden Region Köln e.V. im Jahr 1997 initiiert und erstmalig mit den Figuren der Heiligen Familie aufgestellt. Spenden und Stiftungen von Unternehmen ermöglichten, dass jedes Jahr weitere Figuren hinzu kamen. Die Kölner Bildhauerin Rosemarie Peter gestaltete die edlen Bronzefiguren in modernem Stil .

Krippe am Kölner Dom

Die Heilige Familie in der Krippe am Kölner Dom

In der Kirche Groß Sankt Martin stehen die schönen schlichten Krippenfiguren auf den Stufen der Ostkonche. Der Stall von Bethlehem, in dem das Kind geboren wird, ist das Gotteshaus selbst, es gibt keine Krippenarchitektur. Die Krippenfiguren in der Kirche Groß Sankt Martin wurden so aufgestellt, dass sie den Halbkreis der Konche nachzeichnen. Am östlichsten Punkt steht der Trog, in dem das Christuskind auf Stroh gebettet ruht. Auf seiner rechten Seite kniet Maria, Josef steht auf einen Stab abgestützt auf seiner linken Seite.

Krippe in der Kirche Groß Sankt Martin

Die Krippenfiguren sind wie die der Kölner Stadtkrippe ein Werk der Kölner Künstlerin Rosemarie Peter. Die Figuren scheinen aus Metall gegossen zu sein, sie sind aber aus Ton gefertigt. Dadurch, dass bei der Oberflächenbehandlung auch Gold verwendet wurde, wirken sie wie patinierte Bronze.Die Personen sind universal schlicht gestaltet, sie wirken weder orientalisch noch heimatverbunden. Es gibt keinerlei schmückendes Beiwerk, nichts soll von der Botschaft ablenken, dass Christus geboren ist. Es gibt keine schmückenden Accessoires, wie zum Beispiel einen Stall oder Tiere wie Ochs und Esel, die Konche ist die Herberge. Durch ihre Kargheit passt die Krippe in die schlicht ausgestattete ursprüngliche Benediktinerkirche. Auf Ausmalungen oder anderes Beiwerk wurde bei ihrem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkreig verzichtet.

Die Figuren sind lebensecht und wirklichkeitsnah gestaltet, ihre Darstellung erfolgt jedoch in vereinfachter und konzentrierter Form. Dadurch soll dem Betrachter gezeigt werden, „was in der Seele jedes Einzelnen vorgeht und was ihn bewegt“.

Maria und Josef sind dem Kind so zugewandt, dass sie ihm ebenfalls einen Schutz zu geben scheinen.

Im Nordturm des Kölner Doms zeigt die Domkrippe die Weihnachtsgeschichte von der Verkündigung der Geburt Jesu bis zur Flucht nach Ägypten in verschiedenen Bildern. Die Krippe, die vom Künstlerehepaar Theo und Barbara Heiermann gestaltet wurde, verbindet die Weihnachtsgeschichte mit der heutigen Zeit; es werden auch die typischen Figuren des Kölner Lebens gezeigt.

Krippe im Kölner Dom

In der romanischen Kirche St. Aposteln ist vom 1. Advent bis Mariä Lichtmess eine aufwendige Stationskrippe mit unterschiedlichen Bildern der Weihnachtsgeschichte zu sehen. Die ältesten Figuren, wie die Heilige Familie, schuf die Krippenkünstlerin Lita Mertens bereits 1961, einige andere Figuren wurden etwas später von ihr erworben. In der Krippe kann man ungewöhnlich viele Figuren sehen.

Krippe in der Kirche Sankt Aposteln

Die Krippe in der Kirche Sankt Kolumba wurde bereits 1935 ebenfalls von der Krippenkünstlerin Lita Mertens geschaffen. Sie gestaldete den Aufbau der Krippe in der Kirche in den ersten Jahren selbst. Ungewöhnlich ist die Badeszene, bei der Maria und Josef das Jesuskind waschen. Der stimmungsvolle und symbolische Aufbau der Krippe wird im Sinne des 2012 verstorbenen Architekten Pilatz fortgeführt und die Weihnachtsgeschichte in wechselnden Bildern dargestellt.

Krippe in der Kirche Sankt Kolumba

Unweit von der Eigelsteintorbur präsentiert Brillen Föhlisch eine Krippe, die auch einen Bezug zu Köln hat. Die dunklen Figuren aus Ton sind dem Kölner Hänneschen-Theater gewidmet. Hildegard Neunkirchen hat die handmodellierten Krippenfiguren aus dunklem Ton frei umgesetzt, es sind keine Kopien der Originale. Das handgemalte Hintergrundpanorama vom Kölner Maler Siegfried Glos bildet einen schönen Rahmen für die Krippe.

Krippe am Eigelsteintor

Die bedeutendsten Krippen in Köln kann man im Rahmen einer Krippentour besichtigen. Aber auch in vielen anderen Kirchen von Köln gibt es schöne Krippen zu sehen, die durchaus einen Besuch lohnen und für die es ebenfalls Führungen gibt. Man kann alle Krippen aber auch während der Öffnungszeiten allein besuchen.

Ich habe die Krippen in Köln in den letzten beiden Jahren 2018 und 2019 besichtigt. Dieses Jahr gab es einige Änderungen, auch aufgrund der Pandemie.

6 Kommentare zu „Krippen in Köln

  1. Liebe Marie, als ich bei Freunden in der Nähe von Köln war besuchte ich zur Weihnachtszeit die Kirchen in der Umgebung. Eines davon war aus Neapel aus dem berühmten neapolitanischen Viertel der Krippenspiele. Liebe Grüße Maria

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    1. Liebe Maria, vielen lieben Dank für Deinen Kommentar. Die neapolitanische Kirche in der Nähe von Köln kenne ich nicht, obwohl ich viele Jahre sowohl in Leverkusen als auch in Köln gewohnt habe; ich würde die Kirche sehr gerne besuchen. Neu für mich ist auch, dass es in Neapel ein berühmtes Viertel der Krippenspiele gibt.
      Ich denke gerne an die Zeit in Neapel zurück. Liebe Grüße und alles Gute Marie

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      1. Liebe Marie, vielen Dank für dein Kommentar. In der Via S. Gregorio Armeno mitten im alten Viertel von Neapel weihnachtet es den ganzen Sommer und das bei 40 Grad im Schatten. Ein ganz eigener Flair hat diese lange Straße, denn die Werkstätten sind gleich hinter den Verkaufsräumen und man kann alte Krippen restaurieren oder erweitern lassen. Sie werden auch in diesen Räumen hergestellt.

        Die Krippe welche ich bei meinem Besuch in der Kirche von Leverkusen gesehen habe, war sicher eine Leihgabe. Es war eine kleine Krippe unter einer Glasglocke. Das sind für mich die schönsten. Liebe Grüße Maria

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  2. Das scheint eine ganz besondere Handwerkskunst zu sein, eine Straße dieser Art habe ich noch nie gesehen. In den USA kann man zwar das ganze Jahr über Weihnachtsartikel in speziellen Geschäften kaufen, aber diese waren nie mit der Handwerksarbeit verbunden. Liebe Grüße Marie

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