Busreise durch die Türkei – Troja und Pergamon

Mit einer großen Gruppe von mehr als 25 unbekannten Personen in einem Bus durch die Türkei zu reisen, entsprach nicht der Vorstellung, die ich normalerweise von einer gelungenen Reise habe. Doch innerhalb von einer Woche so viele geschichtsträchtige Orte wie Istanbul, Troja, Ephesus, Pergamon und andere mehr zu sehen, dazu zu einem sensationell günstigen Preis von rund 350 € für Flug, Busfahrten, Hotels, Halbpension und Eintrittsgeldern, war zu verlockend, um dem zu widerstehen (der türkische Staat subventionierte die Reise im Frühjahr 2014 enorm). Dass die Reise ein voller Erfolg wurde, lag zum einen an den besonderen Reisezielen, aber auch an dem hervorragenden Reiseleiter Mehmet, der die wechselhafte Geschichte des Landes anschaulich vor unseren Augen wieder auferstehen ließ.

Troja

Nach Istanbul folgte der zweite Höhepunkt unserer Reise: das sagenumwobene Troja. Darauf war ich besonders gespannt, schon als Kind hatte ich die griechischen Sagen regelrecht verschlungen und wollte gerne den Ort sehen, an dem das legendäre Troja nach einer Erzählung des griechischen Dichters Homer (8. Jh.v.Chr.) gestanden haben soll. Homers Werke berichten vom Kampf um Troja, der Belagerung und dem Untergang der legendären Stadt in Kleinasien.

Der griechische Dichter Homer gilt als Verfasser der „Ilias“ und der „Odyssee“. In der Ilias wird der Trojanische Krieg um die Stadt Ilios beschrieben – Troja selbst ist die Landschaft um die eigentliche Stadt.

Der genaue Standort der sagenumwobenen Stadt Troja blieb lange ein Geheimnis. Erst der Amateurarchäologe Heinrich Schliemann, der eine besondere Vorliebe für Homer und seine „Ilias“ und Odyssee“ hatte, versuchte ihn zu finden und begann 1871 mit Ausgrabungen. Schliemann fand tatsächlich die legendäre Stadt und entdeckte auch den Schatz des König Priamos. Amerikanische Wissenschaftler haben Troja VII als Stadt des König Priamos identifiziert und ihre Zerstörung auf eine Zeit ungefähr 1260 v.Chr. festgelegt, einige nahmhafte türkische Archäologen, die Troja VI für das wirkliche Troja halten, sind jedoch anderer Meinung.

Unser Reiseleiter war in Deutschland aufgewachsen, deshalb sprach er perfekt Deutsch (er ist erst später mit seiner Familie in die Türkei zurückgekehrt). Mehmet hatte eine besondere Begabung, uns die geschichtlichen Zusammenhänge anschaulich zu erklären, und jeder, der interessiert war, profitierte enorm von seinem Wissen.

Das Trojanische Pferd

In der griechischen Mythologie ist das Trojanische Pferd ein hölzernes Pferd, das den Untergang Trojas im Trojanischen Krieg herbeiführte. Der Sage nach soll Paris, der Sohn des Königs Priamos, von drei Göttinen dazu bewegt worden sein, die Gattin des spartanischen Königs Menelaos, Helena, zu entführen (Priamos war in der griechischen Mythologie der sechste und letzte König von Troja (Ilios). Daraus entstand ein Krieg zwischen Troja und Griechenland, der zehn Jahre dauerte. Die Griechen siegten am Ende durch eine List: sie schenkten den Trojanern ein hölzernes Pferd, in dessen Bauch griechische Soldaten versteckt waren. Nachdem die Trojaner das Pferd in die Stadt hinein gezogen hatten, öffneten die Soldaten nachts die Stadttore Trojas von innen und ließen ein Heer bewaffneter Soldaten in die Stadt kommen, die Troja Schutt und Asche legten.

Nachbildung des Trojanischen Pferdes aus Holz auf einem Hügel von Hisarlik

Pergamon

Der dritte Höhepunkt unserer Busreise durch die Türkei war Pergamon. Die Stadt hoch oben auf dem Berg war während seiner Blütezeit im 2. Jh. v.Chr. eine der prächtigsten Städte an der Ägäischen Küste. Seine Akropolis war mit wunderschönen Tempeln geschmückt, in der großartigen Bibliothek wurden über 200.000 Buchrollen aufbewahrt (Pergamon wird die Erfindung des Pergaments zugeschrieben). Noch immer sind seine Ruinen oberhalb der modernen Stadt Bergama beeindruckend.

Am Abhang befindet sich das Theater, das als das steilste in die antiken Geschichte bekannt ist. Es hat ein Fassungsvermögen von zehntausend Personen und wird allgemein „das Theater am Burgberg von Pergamon“ genannt. Bis heute ist es gut erhalten, wenn man von den obersten Rängen nach unten schaut, ist die Aussicht unbeschreiblich und eindrucksvoll.

Die Ränge ziehen sich von oben halbkreisförmig bis zur Bühne hinunter, sie sind durch horizontale Gänge in drei Gruppen aufgeteilt.

Die Überreste der Stadt Pergamon wurden erstmals in den 1870er Jahren von dem deutschen Ingenieur Carl Humann entdeckt. Im Berliner Pergamonmuseum befindet sich eine Büste von ihm. Dort ist unter anderem der berühmte Pergamonaltar zu besichtigen.

Die archäologischen Stätten von Troja und Pergamon gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

26 Kommentare zu „Busreise durch die Türkei – Troja und Pergamon

  1. Sorry aber ich kann mit solchen Ausgrabungsstätten relativ wenig anfangen , weil es mich persönlich nicht interressiert. Für jemand der Interesse hat sicherlich ein schöner Beitrag mit viel Information. LG Manni

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  2. Die Überreste dieser alten Kulturstätten sind nicht für jedermann gleich interessant. Dafür hast Du andere Schwerpunkte, wie Burgen etc., die Du in Deinen Beiträgen sehr gut präsentierst. LG Marie

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  3. Oh diese alten Steine. Ich liebe sie.
    Wieder mal ein interessanter und informativer Beitrag, liebe Marie.

    Ich schicke dir liebe Grüße und wünsche einen schönen Rest-Sonntag.
    Traudi

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    1. Ganz herzlichen Dank für Deinen netten Kommentar, liebe Traudi. Ich liebe diese alten Steine ebenfalls, wenn sie sprechen könnten, hätten sie viel zu erzählen.
      Ich wünsche Dir einen schönen Restsonntag,
      liebe Grüße, Marie

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  4. Der Reichtum an Geschichte, den Sie hier ansprechen, ist erstaunlich, Marie. Wenn diese Ruinen nur sprechen könnten. Helden schritten auf diesem Boden. In diesen Umgebungen wurden Geschichten geboren, die seit Jahrhunderten nachhallen. Danke, dass du deine Beobachtungen teilst, liebe Freundin. <3 <3 <3

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