Vorboten des Frühlings

Noch ist es nicht Frühling, aber die Vorboten des Frühlings haben sich bereits eingestellt. Zwischen verwelkten Blättern suchen sich die kleinen Pflänzchen ihren Weg ans Licht, in die Sonne. Als eine der ersten Pflanzen schiebt das Schneeglöckchen bereits seine Blätter durch die letzte Schneedecke. Es bedeutet zwar noch nicht das Ende des Winters, doch die zarten und eleganten Blüten stimmen bereits auf den Vorfrühling ein. Auch für Insekten sind sie eine wertvolle Nahrungsquelle.

Zu den ersten Frühlingsboten gehören auch die Krokusse, die in verschiedenen zarten Farben das Bild bestimmen. Es sind Schwertliliengewächse, die ursprünglich aus dem Orient und Nordafrika stammen.

Es ist erstaunlich, dass ein solch dichter Teppich aus Krokussen im Schatten einer alten hohen Mauer entstehen kann, obwohl an manchen Stellen kein Sonnenstrahl den Boden erreicht.

Jedes Jahr aufs neue ein dichter Teppich aus Krokussen an der Nordseite einer hohen Mauer

Der Schriftsteller Rainer Maria Rilke, einer der größten deutschsprachigen Dichterpersönlichkeiten zur Zeit der Jahrhundertwende (Wechsel vom 19. zum 20. Jahrhundert), hat die Merkmale des kargen Winters mit denen des zeitigen, noch wachsenden Frühlings in Kontrast gesetzt:

Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung
an der Wiesen aufgedecktes Grau.
Kleine Wasser ändern die Betonung.
Zärtlichkeiten, ungenau,

greifen nach der Erde aus dem Raum.
Wege gehen weit ins Land und zeigens.
Unvermutet siehst du seines Steigens
Ausdruck in dem leeren Baum.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

Auch in einigen Parks bilden zart-lilafarbene Krokusse einen dichten Teppich.

31 Kommentare zu „Vorboten des Frühlings

  1. Für uns Menschen ein wundervoller Anblick, wenn aus grünen Wiesen mit mal bunte Flächen werden. Für die jetzt schon schlüpfende Hummelkönigen, sind das lebeswichtige Nahrungsquellen. Erschöpft vom Schlupf, sind diese Insekten auf Nahrungssuche und nach einer passende Behausung zur Gründung eines neuen Volk. Oftmals verhungern diese fleißigen Insekten, weil es an Futter fehlt. Ich helfe in dieser Zeit mit einem Teller voller Zuckerwasser aus und natürlich mit einer Vielzahl von Frühjahrsblüten.
    Lieber Marie ein wundervoller Beitrag mit ganz tollen Fotos.
    LG Werner

    Gefällt 1 Person

    1. Ganz herzlichen Dank für Deinen netten Kommentar, über den ich mich sehr gefreut habe. Das Wohl der Insekten, vor allem der Hummelkönigin, liegt auch mir sehr am Herzen. Deshalb freue ich mich immer, wenn ich in der Natur Nahrungsquellen für sie und auch Möglichkeiten der Behausung sehe. Die Idee mit dem Teller voller Zuckerwasser finde ich großartig, ich habe sie sofort umgesetzt.
      LG Marie

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