Eindrücke aus Namibia

Zu Beginn meiner Berufstätigkeit erhielt ich ein Angbot, an einer deutschen Schule in Swakopmund zu unterrichten. war sehr verlockend für mich, da ich mich das Land schon seit meiner frühesten Jugend interessiert und ich viel darüber gelesen hatte. Aber da mein Mann beruflich an Deutschland gebunden war, konnte ich diese Möglichkeit nicht nutzen, aber ich wollte auf jeden Fall einmal Namibia kennenlernen. Als wir 1998 einen sehr günstigen Flug nach Windhoek bekamen, ergab sich die Möglichkeit, die Schule in Namibia zu besuchen und außerdem ein wenig von dem Land zu sehen.

Für die ersten Tage hatten wir ein Zimmer in einer kleinen Pension in Windhoek gebucht, und wir nutzten die Gelegenheit, um uns die Stadt anzusehen. Windhoek, die Hauptstadt der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, liegt im Windhoeker Becken und ist von den Erosbergen im Osten, den Auasbergen im Süden und dem Khomashochland im Westen und Norden eingefasst.

Das größte und bekannteste deutsche Kolonialdenkmal in Namibia haben wir noch an seinem ursprünglichen Ort gesehen, da das Monument jedoch sehr umstritten war, hat man es später umgesetzt. Heute steht die Reiterfigur im Innenhof der Alten Feste, die heute das namibische Nationalmuseum beherbergt.

Das umstrittene Reiterdenkmal haben wir 1998 in Windhoek gesehen, später wurde es umgesetzt

Von Windhoek aus fuhren wir rund 360 km Richtung Westen nach Swakopmund. Es war eine wenig abwechslungsreiche Landschaft, die aber ihren eigenen Reiz hatte.

             

Termitenhügel unterwegs auf dem Weg nach Swakopmund

Swakopmund gilt als die „weißeste Stadt in Afrika und die deutscheste Stadt außerhalb von Europa“. Sie liegt zwischen der Meeresküste und der Namib-Wüste.

Swakopmund

Wir hatten es uns sehr einfach vorgestellt, ein Doppelzimmer in Swakopmund zu bekommen, aber da gerade Ferienzeit war, mussten wir ein ganzes Stück wieder landeinwärts fahren. Manchmal gibt es glückliche Zufälle, und einer diese Zufälle war die Begegnung mit einem deuschstämmigen Handelsvertreter für Haushaltswaren, der noch dazu denselben Namen hatte wie wir und der sich sichtbar freute, uns helfen zu können. Er besorgte uns ein kleines Zimmer, so dass wir erst einmal ein Dach über dem Kopf hatten. Auch machte er uns mit verschiedenen namibischen .Geschäftsleuten bekannt, die uns ein wenig über das Leben der Deutschstämmigen in Namibia erzählte

Fast ein Drittel der Einwohner sind Deutsche bzw. deutschstämmig. Mit ihren Geschäften, Kirchen und Fachwerkhäusern dominieren sie das Straßenbild.

Überall deutsche Namen an den Geschäften

Das Bezirks Gericht von 1901

Leuchtturm an der Küste vor Swakopmund         

Von Swakopmund aus machten wir einen Ausflug nach Walvis Bay, dem einzigen Hafen des Landes. Dort lernten wir ein Ehepaar kennen, das ein Geschäft für Souvenirs hatte und zufällig aus einer Nachbargemeinde unserer kleinen Stadt herkam. Deutsche im Ausland kennenzulernen hat eine ganz besondere Qualität, man wird gerne eingeladen, einmal aus der sprichwörtlichen Gastfreundschaft dort und zum anderen ist das Interesse groß, etwas aus der ehmaligen Heimat zu erfahren.

Flamingos im Atlantischen Ocean (weiter hinten sieht man Scharen von ihnen)

Nach einigen Tagen kehrten wir wieder nach Windhoek zurück. Dort besuchten unter anderem das Eisenbahnmuseum im weiss gestrichenen Empfangsgebäude des historischen Bahnhofs von Windhoek. Mit dem sehr schön gestalteten Bahnhofsvorplatz, dem historischen Gebäude des Ministry of Veterans Affairs und einer ganzen Reihe von Grossexponaten früherer Eisenbahnzeiten bildet das von der deutschen Eisenbahn 1912 errichtete und später erweiterte Gebäude im Kolonialstil ein stilvolles Ensemble.

Eisenbahnmuseum auf dem schön gestalteten Bahnhofsvorplatz

Nach dem eindrucksvollen Besuch des Eisenbahnmuseums und den fundierten Erläuterungen des Angestellten waren wir froh, wieder zu unser friedlichen Gästefarm zurückzukehren.

Ich hatte mich mit einer der einheimischen Angestellten angefreundet, die mir viel von den Sitten und Gebräuchen ihres Stammes erzählte. Einmal nahm sie mich mit ihn ihr kleines Dorf, wo ich den schönen vielstimmigen Gesängen der Einheimischen lauschen konnte. Besonders schön waren die Abendhimmel.

Schöner Baum im Abendhimmel

Die Zeit, die wir auf der Gästefarm verbringen konnten, gehört zu meinen schönsten Erinnerungen an Namibia, und wir bedauerten, nur so wenig Zeit dafür eingeplant zu haben. Aber wir freuten uns auch auf unseren Aufenthalt in Südafrika, wo wir anschließend hinfliegen wollten.

Ein sehr schöner Bericht mit großartigen Fotos aus 2023 sieht man auf

https://travellingcolognian.com/de/namibia-bilder

6 Kommentare zu „Eindrücke aus Namibia

    1. Vielen Dank für Deine netten Worte, liebe Anna. Es freut mich sehr, wenn Du durch die Berichte einen kleinen Eindruck von anderen Ländern bekommst, die man sonst selbst nicht besuchen kann oder möchte. LG. M.

      Like

Hinterlasse einen Kommentar