Australiens bedrohte Naturwunder

Zu den schönsten und interessantesten Gebieten Australiens gehört für mich die südwestliche Küste im Bundesstaat Victoria. Sie beeindruckt mit einer unglaublichen Landschaftsvielfalt, zu der auch die Great Ocean Road mit den markanten Kalksteinfelsen der „Twelve Apostles“ gehört. Von Regenwäldern und Flüssen bis hin zu alten Vulkanen und rauen Küsten – die Great Ocean Road zeigt die Natur von ihren unterschiedlichsten Seiten.

Wir hatten uns in Melbourne ein Auto gemietet, um damit die Great Ocean Road zu erkunden, eine der spektakulärsten Küstenstraßen der Welt, die entlang des wilden und rauen Southern Ocean führt. Zunächst kamen wir durch den dichten Autoverkehr in den Industrie- und Hafengebieten sehr langsam voran. Als wir jedoch Torquay erreichten, wo die Great Ocean Road beginnt, waren nur noch wenige Autos unterwegs. An den ersten Strandabschnitten, die von Melbourne aus noch gut zu erreichen waren, nutzten viele Ausflügler das schöne Wetter, und die Strände waren dementsprechend voll.

Danach waren die Strände der beeindruckenden Küstenlandschaft im Port-Campbell-Nationalpark fast menschenleer.

Nach gut 250 Kilometern erreichten wir die ersten Felsformationen der „Twelve Apostles“. Die „Zwölf Apostel“ sind bis zu 60 Meter hohe, im Meer stehende Felsen aus Kalkstein, pfeilerartige Gebilde unterschiedlicher Höhe und Durchmessers, die durch die erosive Kraft des Meeres entstanden sind.

Jährlich weicht die Steilküste der Port-Campbell-Klippen um rund zwei Zentimeter weiter zurück. Widerstandsfähigere Partien bilden zunächst Halbinseln, die später nur noch mittels natürlicher Brücken die Verbindung zum Festland halten. Im Laufe der Zeit brechen die Konstruktionen zusammen, und es bleiben die Kalksteinfelsen zurück, bis auch diese sich immer mehr durch Erosion, Wind und Wellen auflösen.

Als Schwimmer kommt man nicht an die Zwölf Aposteln heran, die starke Brandung ist viel zu gefährlich. Dieser Abschnitt der Südküste Australiens heißt nicht umsonst „Shipwreck Coast”, es sind bereits mehr als 100 Schiffe an den steinernen Felswänden zerschellt.

Trotz ihres Namens „Twelve Apostles“ bestand die Formation nur aus neun Felsen. Nachdem vor einigen Jahren ein 50 m hoher Felsen in sich zusammenstürzte, blieben nur noch acht Felssäulen übrig. Aufgrund des natürlichen Erosionsprozesses der Steilküste werden wieder neue Kalkfelsen – neue Naturwunder – entstehen, aber das wird noch viele Jahrzehnte dauern.

Als wir am nächsten Morgen weiterfuhren, war es noch dunstig, die Sonne kam erst langsam wieder zum Vorschein.

In Etappen fuhren wir nach Melbourne zurück und dann weiter Richtung Nordosten bis nach Gippsland. Das Gebiet im Südosten von Victoria zwischen den Südausläufern der Great Dividing Range und der Tasman Sea wird durch zahlreiche Seen und unerschlossene, oft menschenleere Strände geprägt, unter anderem den rund 145 km langen unberührten und unerschlossenen „Ninety Miles Beach“ an der Küste Gippslands.

Die stille Seenlandschaft ist ein Paradies für Wasservögel jeder Art. Sie sind an den flachen Ufern weitgehend ungestört und fühlen sich sichtlich wohl.

Auch Pelikane gibt es dort in großer Zahl. Sie leben in friedlicher Koexistenz mit Möwen und anderen Lebewesen .

Die Strände von Gippsland waren paradiesisch leer, je nach Wolkenbildung und Untergrund veränderten sich allmählich die Farben des Wassers. Der Strand wurde immer heller, und wir fühlten uns fast wie in der Südsee.

Von Sydney aus besuchten wir ein weiteres Naturwunder Australiens: die etwa 1100 m hohen Blue Mountains. Die gut eine Autostunde von Sydney entfernten Blue Mountains sind eine zerklüftete Region im australischen Bundesstaat New South Wales. In der etwa eine Million Hektar großen, eindrucksvollen Landschaft sieht man steile Felswände, Eukalyptuswälder, Sandsteinklippen, Schluchten und Wasserfälle. Aufgrund der Artenvielfalt der Eukalyptusbäume wurde das Gebiet im Jahr 2000 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.

Der Name der großartigen Bergkulisse entstand aufgrund des tiefblauen Dunstes, der durch die Lichtreflexion von Öltropfen entsteht, die auf den Blättern der riesigen Eukalyptuswälder verdunsten.

Als berühmtes Wahrzeichen der Blue Mountains gelten die „Three Sisters““, drei markante, in den Himmel aufragende Felsnadeln. „The Three Sisters“ bewachen das traditionelle Land der Aborigines. Einer Legende zufolge handelt es sich bei den Säulen um drei schönen Schwestern, die von einem mächtigen Stammesältesten in Stein verwandelt wurden.

Sonnenauf- und -untergang ließen die Felsen der „Three Sisters“ in der bewaldeten Landschaft der Blue Mountains leuchten.

Vom Govett´s Leap aus konnten wir einen 180 Meter hohen Wasserfall sehen.

Wasserfälle sieht man in den Blue Mountains in vielerlei Form überall.

Die Greater Blue Mountains World Heritage Area umfasst insgesamt sieben Nationalparks, in denen unter anderem verschiedene Beuteltiere wie Kängurus, Wombats und Koalas beheimatet sind.

Sleeping Koala

Seit dem September 2019 wüteten in Australien viele Monate lang verheerende Buschfeuer, die auch in den UNESCO-geschützten Wäldern großen Schaden anrichteten. Nach Zeitungsberichten waren etwa 80 Prozent der Wälder in den Blue Mountains von den Feuern betroffen. Doch langsam keimt dort wieder Hoffnung auf. Eine Gruppe Parkranger bestaunte ein uraltes Schauspiel: die Wiedergeburt des australischen Buschs. Aus rußgeschwärzten Rinden schieben sich rosafarbene Triebe, Grasbäume tragen wieder Sprößlinge.

https://nedhamsonsecondlineviewofthenews.com/2021/04/24/australiens-bedrohte-naturwunder/

40 Kommentare zu „Australiens bedrohte Naturwunder

  1. Dear Marie, i always enjoy your post, what a beautiful and amazing, photographs, i can feel peace, calm, admire the colours of the sea, the flowers, love kangorus, almost hear the sound of the cascade and the ocean. Thank´s for share. Appreciate this is a blessing.
    Keep safe, take care a lot and keep smilng.
    Receive a hug.
    Elvira

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    1. Dear Elvira,
      thank you very much for your lovely words. I am very glad that you enjoyed the photos. There are wonderful and peaceful places and I wanted to show you some of the best pictures, but It is not like this everywhere in Australia.
      Receive a big huge and be careful, Marie

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      1. Dear Marie, thank you so much to you, it is a pleassure to see your photos. I love to see more photos. It is like travel, to kwon other countries.
        Receive a hug.
        Take care.
        Elvira

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  2. No cabe la menor duda que tu viaje por Australia te debe haber dado un gran satisfacción. Los paisajes que muestran las fotos, son de ensueño. Una verdadera delicia para disfrutar y no pederse ningún detalle. Los incendios de año pasado dejaron muchos bosques arrasados, pero la naturaleza es sabia y poco a poco, como bien lo dicen, se va reponiendo lo quemado.
    Gracias Marie por compartir esta experiencia inolvidable. Un gran abrazo y un dulce amanecer.
    Con el cariño de siempre,
    Manuel Angel

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    1. Muchas gracias por tus amables palabras, Manuel. Estoy muy feliz de haber visto estos sitios hermosos sin mayores daños y mostrar también a otros las bellezas de la naturaleza. Espero mucho que se recupere para las generaciones futuros. Un gran abrazo y cuídate mucho.
      Marie

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  3. Das ist ja eine beeindruckende Landschaft Marie. Danke für die so schönen Fotos und deinen so ausführlichen Reisebeitrag. Wenn der Mensch nicht eingreift, wird die Natur es schon richten.
    Ich wünsche dir einen schönen Nachmittag liebe Marie

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    1. Vielen Dank, liebe Heike. Du hast Recht mit der Bemerkung, dass es die Natur richtet, wenn der Mensch nicht eingreift. Ich hoffe, dass es noch so bleibt und man solche Bilder sehen kann.
      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Marie

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  4. Marie, qué sitio tan hermoso e increíble. No cabe duda que la naturaleza reserva escenarios prodigiosos. Lamento, en verdad, el deterioro que sufren esos lugares. Más allá de los procesos naturales y del esquema de que nada, en este mundo, es permanente, los seres humanos debemos multiplicar esfuerzos para preservar los escenarios que la vida nos ofrece como un regalo.

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    1. Estoy muy feliz de haber podido mostrar algunos de los lugares más hermosos en Australia, Santiago. Desgraciadamente la naturaleza ha tenido que sufrir mucho de incendios devastadores y lluvias intensas. Hay que hacer todo para preservarla para los descendientes, es un tesoro precioso.

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      1. Marie, agradezco tu aportación a nuestra cultura y conciencia. Es verdad, tenemos que despertar del letargo y salvar al mundo, a la naturaleza, la vida, a nosotros mismos. Me encanta lo que escribes. Lo haces con mucho talento y sensibilidad, siempre con algo bello, interesante y bueno por aprender.

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    1. Vielen Dank, ich freue mich sehr, dass die Bilder Dir gefallen. Es ist schön, wenn auch andere sehen können, wieviel Naturwunder es gibt, die allerdings nicht dauerhaft sind. Es müssen alle Anstrengungen gemacht werden, damit auch die zukünftigen Generationen noch Freude daran haben können. Liebe Grüße Marie

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    1. Liebe Anna, ich bin sehr dankbar, dass ich so viel sehen konnte und auch anderen zeigen kann. Man sieht aber auch viel Trauriges unterwegs, das wollte ich in diesem Betrag allerdings nicht zeigen. Liebevolle Grüße, Marie

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    1. Te agradezco mucho tus amables palabras, Esperanza, las valoro mucho. Me alegro tanto que te gusten. Espero que podemos ver esas maravillas amenazadas todavía por mucho tiempo. Un abrazo fuerte y cuídate mucho. Marie

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  5. Hat dies auf Ned Hamson's Second Line View of the News rebloggt und kommentierte:

    For me, one of the most beautiful and interesting areas of Australia is the southwest coast in the state of Victoria. It impresses with an incredible variety of landscapes, including the Great Ocean Road with the striking limestone cliffs of the „Twelve Apostles“. From rainforests and rivers to ancient volcanoes and rugged coastlines – the Great Ocean Road shows nature from its most varied sides.

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  6. Tolle Aufnahmen und das würde zu meinem Projekt ( Strände ) passen. Nein ich möchte jetzt nicht schon wieder damit anfangen obwohl es das Projekt gibt !

    Tolle Strandaufnahmen und mich würde interessieren wie das mit dem schwimmen hier aussieht. Man hört ja immer wieder das Problem mit den Haien in Australien !

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    1. Es freut mich sehr, dass Dir die Aufnahmen gefallen. Das Schwimmen an der Ocean Road ist nicht ungefährlich, vor allem für diejenigen, die nicht mit den Strömungen und der Brandung vertraut sind. Aber das Problem mit den Haien gibt es hauptsächlich im Osten Australiens.
      Dein Strand-Projekt interessiert mich jetzt wirklich, vielleicht kannst Du gelegentlich darüber berichten.

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  7. BONJOUR
    Par ce message positif et amical je te souhaite une bonne semaine mon ami(e). Quoi que tu vives, quoi que tu fasses, dans chaque moment il se cache une raison d’être heureux

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  8. Those sea-stacks (It’s what we call those type of formations. We have some on our Pacific NorthWest coast.) look amazin! I am so eager to travel. Will settle for sailing and being able to spend time with friends now.

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