Meine schönsten Bilder aus dem Iran

Es gibt kein Land, dass mich sofort so begeistert und und in seinen Bann gezogen hat wie der Iran. An für sich hatte ich nie vor, in das Land zu fahren, Ich habe zwar viel darüber gelesen und war auch von der Iran-Ausstellung in Bonn sehr angetan, aber die Lage dort erschien mir damals für einen individuellen Besuch des Landes etwas schwierig. Als meine Tochter mir dann aber vor vier Jahren sagte, dass es seit langem ein heimlicher Wunsch meines Mannes war, sich selbst ein Bild von dem interessanten Land zu machen, änderte ich meine Meinung, denn mein Mann hatte sich schon oft nach meinen Reisewünschen gerichtet.

Da wir 2019 sowieso in Dubai waren und es von dort aus leichter ist, einen Flug in den Iran zu bekommen, flogen wir von Dubai aus zuerst nach Isfahan. Es waren nicht viele Menschen im Flugzeug, so hatten wir beide einen Fensterplatz und konnten die wunderschöne Landschaft des Iran von oben betrachten. Kurz bevor das Flugzeug landete, wurde es etwas hektisch: die Frauen holten ihre Kopftücher aus den Taschen hervor und legte sie um ihre Haare. Auch ich holte mein bereit gelegtes Kopftuch hervor.

Im Flughafen von Isfahan war nicht viel los, deshalb ging die Abfertigung der Passagiere zügig vonstatten. Nur wir mussten noch warten, wir waren die einzigen Ausländer. Allmählich wurde mir etwas mulmig zumute. Vielleicht hatten wir uns etwas zuschulden kommen lassen, ohne uns dessen bewusst zu sein. Ich war sehr erleichtert, als uns der Flughafenangestellte endlich ansprach und lediglich nach dem Grund unserer Reise fragte. Im Jahr 2019 kamen sehr wenige Touristen in das Land, und er schien sich über unser Interesse am Iran sehr zu freuen. Er wollte wissen, was wir uns alles ansehen wollten und gab uns noch zusätzliche Tipps.

Besonders freundliche Menschen im Iran

Immer wenn uns die Menschen, denen wir begegneten, mit „Welcome to Iran“ begrüßten, musste ich an die Worte des französischen Schriftstellers Guy de Maupassant denken:“Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen“. Wir lernten eine Freundlichkeit und Zugewandheit der Menschen kennen, die wir uns vorher nicht vorstellen konnten. Egal wo wir uns befanden, jeder wollte wissen woher wir kämen, und uns wurde immer wieder gesagt, wie sehr sie sich über unseren Besuch in ihrem Land freuten.

Freundliche und liebenswerte Menschen, egal wo wir waren

Einzigartige Fliesenkunst

Besonders fasziniert war ich von der Fliesenkunst in Isfahan, die den Eindruck von absoluter Vollkommenheit vermittelten sowohl in künstlerischer und als auch in technischer Hinsicht. Insbesondere hatte es mir die Scheich-Lotfollah-Moschee mit dem farbenprächtigen blaugrundigen Eingangsportal angetan. Sie gehört für mich zu den schönsten Moscheen überhaupt. Die Moschee hat eine einfarbige helle Kuppel und ist innen und außen mit kostbaren Kacheln geschmückt. Je nach Lichteinfall verändern sich die Kuppelfliesen von Rosa über Beige bis karamellfarben. Aber auch die Fliesenkunst der Imam-Moschee und anderer Heiligtümer fand ich unvergleichlich schön.

Faszinierende Fliesenkunst in der Scheich-Lotfollah-Moschee

Schöne Fliesenornamente

Auch die Blumen- oder andere Motive auf den Fliesen fand ich wunderschön.

Schöne Fliesenmuster

Isfahan – Meydan-e Imam, einer der größten Plätze der Welt

Der große Platz Meydan-e Imam, UNESCO-Weltkulturerbe, im Zentrum der Stadt Isfahan gehört mit seinen 512 Metern Länge und 163 Metern Breite zu den größten Plätzen der Welt. Für mich ist es der schönste der großen Plätze, die ich je gesehen habe. Er ist von Arkaden umgeben, auf der einen Seite steht die beeindruckende Imam-Moschee (Jame Abbasi-Moschee – UNESCO Weltkulturerbe-, an der Seite die Lotfollah-Moschee und gegenüber der Ali Quapu-Palast.

Meydan-e Imam – UNESCO-Weltkulturerbe

Imam-Moschee, an der Seite die Lotfollah-Moschee und gegenüber der Ali Qapu-Palast

Abends ist er besonders schön, wenn alles beleuchtet ist und sich viele Menschen dort treffen, um sich zu unterhalten, die angenehmeren Temperaturen zu genießen und um abzuschalten.

Imam-Moschee auf der einen Seite, an der Seite die Lotfollah-Moschee und gegenüber der Ali Qapu-Palast

Shiraz- Stadt der Rosen und Nachtigallen und der Dichter

Shiraz wird im allgemeinen wegen der vielen Gärten und Parks Stadt der Rosen und Nachtigallen genannt. Sie gilt aber auch als Stadt der Dichter, da sich hier die Grabanlagen der von allen Bevölkerungschichten verehrten Dichter Hafis und Saadi befinden. Besonders groß ist die Verehrung für „ihren großen Dichter Hafis“ (Hafez), an seinem Mausoleum hörte ich gelegentlich sogar junge Leute Verse des Dichters rezitieren.Der„ Diwan“ ist das bedeutendste Werk von Hafis, fast in jedem Haushalt ist ein Exemplar des Buches zu finden.Die Dichtkunst und Freiheit des Denkens von Hafis wurde von dem deutschen Dichter Johann Wolfgang Goethe so bewundert, dass er ihm in seinem Werk „West-östlicher Diwan“ ein Denkmal setzte.

„Herrlich ist der Orient – übers Meer gedrungen – nur wer Hafis liebt und kennt – weiß was Calderon gesungen – Wer sich selbst und andere kennt – wird auch hier erkennen – Orient und Okzident – sind nicht mehr zu trennen“ (Johann Wolfgang von Goethe, „West-östlicher Diwan“)

Für Goethe zählte Hafis zu einem der größten Dichtern der Zeit, er setzte sich durch ihn intensiver mit persischer Literatur, Kultur und Spiritualität auseinander.

Hafis-Mausoleum (oben links) und Shah-Cheragh-Heiligtum

Das Shah-Cheragh-Heiligtum mit seinen knospenförmigen Kuppeln enthält den drittheiligsten Schrein der Schiiten im Iran.

Jahrtausendalte persische Gartenkunst

Persische Gärten werden nicht umsonst als Paradies bezeichnet, sie haben in der persischen Kultur einen hohen Stellenwert. Im Iran, dem früheren Persien, spielen sie bereits seit Jahrtausenden eine bedeutende Rolle, das beweist auch das Sprichwort: “Man muss nicht erst sterben, um ins Paradies zu gelangen, solange man einen Garten hat.“ Der schönste Persische Garten im Iran ist für mich der Eram-Garten, der auf eine reiche Geschichte als klassisches Beispiel eines persischen Gartens zurückblicken kann. Im hinteren Teil des Gartens befindet sich auch ein altes Gebäude aus der Qadschar-Zeit, das mit Fliesen verziert ist, die mit Gedichten von Hafez und Saadi beschriftet sind.

Eram-Garten in Shiraz

Buntes Farbenspiel in der Nasr-al-Mulk-Moschee in Shiraz

Die Nasr-al-Mulk-Moschee gilt als ein Wunderwerk aus Architektur, Licht und Farbe. Ihre Fenster sind aus sorgsam gewählten, bunten Glasmosaiken zusammengesetzt. Besonders am späten Nachmittag, wenn die Sonne etwas tiefer steht, beginnen die farbigen Schatten durch den Gebetsraum zu wandern. Ich habe lange warten müssen, bis ich diese bunten Bilder ohne Personen machen konnte, immer wieder ließen sich verschiedene Einzelpersonen, Gruppen oder auch Hochzeitspaare davor fotografieren. Aber endlich gelangen mir einige bunte Bilder. Dafür rückte sogar eine Braut mit ihrem weißen malerisch ausgebreitetem Hochzeitskleid extra zu Seite und wartete, bis ich mit dem Fotografieren fertig war. Für mich war das wieder einmal ein Beispiel der enormen Freundlichkeit der Menschen dort.

Farbige Bilder in der Nasr-al-Mulk-Moschee

Es wäre sehr schade gewesen, wenn ich die Reise nicht gemacht hätte, ich hätte weder die freundlichen Menschen, noch die Schönheit des Landes mit seinen kulturellen Schätze des Landes oder anderes Sehenswertes kennengelernt.