Khasab – blühende Oase im Nordosten des Oman

Khasab, oder Al-Chasab, ist die Hauptstadt von Musandam, der im Nordosten gelegenden Exklave des Oman ganz am Ende der Arabischen Halbinsel. Durch das Staatsgebiet der Vereinigten Arabischen Emirate ist Musandam vom Rest des Landes getrennt, es gibt keine Landverbindung zum restlichen Teil des Oman. Dubai ist nur etwa 200 Kilometer von Khasab entfernt, Muscat immerhin schon fast 600 Kilometer, und man muss eine Grenze überschreiten, um dorthin zu gelangen. Die kleine Stadt Khasab liegt im Mündungsbereich eines Wadis, sodass hier in dieser trockenen und kargen Region genug Wasser für Dattel-Plantagen vorhanden ist. Diese Plantagen waren lange Zeit die Lebensgrundlage der einheimischen Bevölkerung.

Khasab oder Al-Chasab, Hauptstadt von Musamdam, Exklave im Nordosten des Oman

Khasab liegt an der Straße von Hormus, einer nur wenige Seemeilen breiten Meerenge, die den Persischen Golf mit dem Golf von Oman und dem Arabischen Meer verbindet. Früher pflegte man gute Beziehungen zu dem nur etwa 50 km entfernten Iran, man versorgte sich gegenseitig mit Waren verschiedenster Art. Heute sind es vor allem Schmuggler, die frühmorgens mit Schnellbooten Waren wie Ziegen oder Schafe aus dem Iran bringen und spätabends mit Elektronik und verschiedenen anderen begehrten Waren wieder dorthin zurückkehren. Es ist immer wieder interessant zu erleben, wenn täglich morgens die Frachtboote aus dem Iran in den Hafen von Khasab einfahren.

Die Straße von Hormus, die den Persischen Golf mit dem Golf von Oman und dem Arabischen Meer verbindet

Die spektakuläre Bergwelt des Hadschar-Gebirges, die Khasab umgibt, steht in krassem Kontrast zu der üppigen Vegetation des kleinen Ortes mit zahlreichen Dattelhainen und hübsch blühenden Pflanzen.

Karger Fels und blühende Pflanzen

Farbenfrohe Blütenpracht vor karger Bergwelt

In Khasab kann man eine besondere historische Sehenswürdigkeit besichtigen: das Khasab Fort, das einen Besuch wirklich lohnt. Ursprünglich stand die Festung am Meer, nach dem Bau eines modernen Hafens liegt sie weiter vom Meer entfernt. Khasab Fort hat vier große Außenbastionen und als Besonderheit einen runden Turm in der Mitte.

Khasab Fort

Im Inneren des Museums befinden sich einige Räume, in denen das Leben in der Festung gezeigt wird, wie es nach der Vertreibung der Portugiesen ausgesehen haben mag.

Khasab Fort mit dem Rundturm in der Mitte und verschiedenen Bootstypen, die früher genutzt wurden

Befestigungsanlage mit massiven Mauern

Dort befinden sich Nachbauten von Häusern, wie sie früher für den Oman typisch waren. Darunter ist auch ein halbunterirdisches Haus, wie es für die Bergregionen üblich war. Heute ist das kleine Museum renoviert und beherbergt ein Heimat- und Geschichtsmuseum, auf das die Einwohner von Kashab sehr stolz sind.

Innerhalb der Festungsmauern von Fort Khasab gibt es eine Ausstellung von verschiedenen Bootstypen, die früher in dieser Gegend üblich waren.

Einer der früher gebräuchlichen Bootstypen, die in der Ausstellung auf Khasab Fort gezeigt werden

Der Name der Hafenstadt „Khasab“ bedeutet „der abgelegenste Erzeuger“, das galt und gilt vor allem dem Dattelanbau, denn Khasab ist ein wichtiger Dattelproduzent. Die Einwohner leben außerdem hauptsächlich vom Fischfang und dem Handel mit den Nachbarländern.